Limburg wurde urkundlich zum ersten Mal im Jahr 910 erwähnt, Anlass war die Gründung des St.-Georg-Stifts. Deutlich früher tauchen die Stadtteile Lindenholzhausen (Holzhusen) und Ahlbach in den Urkunden auf (772). Dietkirchen wird erstmalig im Jahr 841 anlässlich der Reliquienübertragung des heiligen Lubentius aus Kobern an der Mosel erwähnt. Die übrigen Stadtteile werden wesentlich später urkundlich erstmals erwähnt.
Eng verbunden ist die Stadt mit ihrem 1235 geweihten Wahrzeichen, dem Dom. Mit der Gründung des Bistums Limburg 1827 wurde die Stadt zum Bischofsitz erhoben. 1886 folgte die Benennung zur Kreisstadt des gleichnamigen Kreises, seit 1974 ist sie Sitz der Kreisverwaltung des Landkreises Limburg-Weilburg.
Die Geschichten in der Limburger Altstadt liegen nicht immer direkt vor der Nase oder auf Augenhöhe. Manchmal muss der Blick nach oben gehen, um die Schönheiten der Stadt zu entdecken. So findet sich auf der Plötze am Haus vom Weinhaus Schulte die Geschichte von „Jonas und der Wal“. Unterhalb eines Erkers wird Jonas auf der einen Strebe vom Wal verschlungen und auf der anderen Strebe wieder ausgespuckt. In der Barfüßerstraße sind Gevatter Tod und der eitle Geck mit dem Teufel ins Fachwerk geschnitzt. Diese stehen für die Vergänglichkeit und die Sünde. Ecke Barfüßerstraße/ Kolpingstraße zieren Figuren aus Salzgebäck die Fassade. Auf dem Fischmarkt gemahnen zwei Engel mit Posaunen an das Jüngste Gericht. Am Haus der „7 Laster“ in der Brückengasse zeigen sieben Köpfe die sieben Todsünden – Neid, Missgunst, Habgier, Völlerei, Hoffart, Wollust und Geiz- auf. Neben den genannten finden sich diverse Schnitzereien von Drachen, Fratzen und Sprüchen in den Gassen der Altstadt.
Die Straßennamen in der Altstadt geben Aufschluss darüber, welche Gewerke ausgeübt oder Funktionen sie früher hatten. So weist die Löhrgasse auf den Arbeitsplatz der Gerber hin. Salzgasse, Böhmergasse sowie Römer erzählen von den vielseitigen teils internationalen Handelsbeziehungen der Stadt. Auf dem Rossmarkt wurde Vieh gehandelt, auf dem Kornmarkt dementsprechend Korn und auf dem Fischmarkt Fisch. Die Barfüßerstraße, Kolpingstraße sowie Pfarrweg und Nonnenmauer weisen auf die mannigfaltigen Verbindungen zu kirchlichen Einrichtungen hin. Die Altstadt atmet Geschichte und zeigt die Vielfalt des damaligen Lebens auf. Bist heute hat sich die Altstadt ihren besonderen Flair bewahrt.
Neben dem geschichtlichen Erkunden besitzt die Limburger Altstadt eine schöne Atmosphäre. Kleine Geschäfte laden zum entdecken ein und Sammlerherzen schlagen höher. Kleinen Nippes, besondere Mode oder Kunst warten auf die Besucher. Und wer einen Moment verweilen möchte, hat diese Möglichkeit in den kleinen Cafés oder Eisdielen. Ein ganz eigener, kleiner Mikrokosmos wartet da, fernab der Hektik der Limburger Einkaufsstraße jenseits der Grabenstraße, die eine Grenze zwischen Alt- und Neustadt darstellt.
Limburg war im 13. Jahrhundert das Nadelöhr auf der Strecke zwischen Frankfurt und Köln. Der Handelsweg zwischen diesen beiden Städten führte durch die Altstadt Limburg und hier wartete auch die engste Stelle auf der gesamten Strecke. Damit die Fuhrleute den Weg ohne stecken zu bleiben passieren konnten, gab es in Köln auf dem Heumarkt eine Anzeige mit diesen engen Maßen. Dieses Nadelöhr (Fahrgasse) brachte den Limburgern auch ihren Namen „Die Säcker“ ein. Die Fuhrwerke waren hoch beladen und da sich an dieser engen Stelle die Fachwerkhäuser beidseits der Straße fast berühren, hätte es passieren können, dass die Säcke am Fachwerk hängenbleiben und der Wagen unfreiwillig abgeladen würde. Also halfen die „Säcker“, die Wagen vor dieser Stelle abzuladen, transportierten die Säcke durch das Nadelöhr und luden sie dahinter wieder auf.