Teneriffa
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Während unseres Aufenthaltes in der zweiten Januarhälfte 2013 blühten die Mandelbäume. Die Aufnahmen entstanden in der Nähe von Arguayo.
Die Strelitzie ist die Königin unter den Blüten auf Teneriffa.
Während des 17. und teilweise auch 18. Jahrhunderts war der Wein das gefragteste kanarische Exportprodukt. Seine Produktion fand auf Teneriffa statt und damit verwandelte sich die Insel in dieser Epoche in das politisch-wirtschaftliche Zentrum der Kanaren. Dieses Wachstum beruhte auf folgenden Tatsachen: zum Einen war der Wein ein guter Ersatz für den übersättigten Rohrzuckermarkt, zum Anderen besaß die Traubensorte Malvasia eine außerordentlich gute Qualität.
Der Wein war unter dem Namen "Canary" bekannt. Hinzu kam die strategisch gute Lage der Kanaren zwischen Europa, Amerika und Afrika. Unter Anderen bezeugte Shakespeare in mehreren seiner Werke die Berühmtheit des Malvasia-Weins. Aus eben dieser Epoche stammt auch die anglo-kanarische Handelstradition. Ab dem Jahre 1715 ging der Weinexport nach England und zu den englischen Kolonien zurück.
Die Gründe hierfür waren die Qualitätsminderung der Rebstöcke, die Konkurrenz portugiesischer Weine und die anti-englische Politik Spaniens.
Im 20. Jahrhundert beschränkte sich die Weinproduktion auf den lokalen Verbrauch. In dem Bestreben die Herstellung und Qualität zu kontrollieren, wurde 1985 das Qualitätssiegel "Tacoronte-Acentejo" gegründet. Kurz danach entstanden weitere Gütesiegel auf sämtlichen Inseln des Archipels, die auf Verschiedenen Weinmessen grosse Anerkennung fanden.
Seine Entwicklung geht auf die Niederlassung von Spaniern, Portugiesen, Genuesen und Flamen zurück, die sich vom wirtschaftlichen Potenzial der Inseln angezogen fühlten. Bis Mitte des 16. Jahrhundert drehte sich die kanarische Wirtschaft um die Produktion und den Handel von Zuckerrohr, welches als Exportgut auf dem europäischen Märkten sehr gefragt war und allen denjenigen, die damit erfolgreich Handel trieben, großen Reichtum versprach.
Die Produktionskapazität anderer Territorien, wie die Antillen, die konkurrenzfähigere Bedingungen für den Zuckerrohranbau boten, führte dazu, dass der Anbau auf den Kanaren immer weniger rentabel wurde.
Heute wird Rohrzucker hauptsächlich in Arucas (Gemeinde der Insel Gran Canaria) hergestellt. Hier erreicht die Rumfabrik hohe Produktionsquoten und eine ausgezeichnete Qualität.
Der Drachenbaum ist ein typischer Baum für die Inselregion Makaronesien, im Besonderen den Kanaren. Es handelt sich um eine sehr langsam wachsende Pflanze (sie braucht etwa 10 Jahre, um 1 m zu wachsen). Im Lauf der Jahre, von der ersten Blüte ab, teilt sich der Stamm mehrmals.
Da er keine Wachstumsringe aufweist, ist es schwierig, das Alter zu bestimmen, es kann aber anhand der Anzahl der aufeinanderfolgenden Verzweigungen der Äste berechnet werden.
Er ist der einzigste Baum auf der Welt, der einen roten Pflanzensaft hat. Man glaubt, dass die Ureinwohner Teneriffas, die Guanchen, unter anderem den Saft des Drachenbaums benutzten, um ihre Toten zu mumifizieren. Der Legende nach wurden die Eingeweide mit aromatischen Pflanzen gereinigt.
Die durchgeführten Einschnitte im unteren Bauchbereich wurden u.a. mit Kieferharz, Bimsstein, dem Saft des Drachenbaums und dem Saft der kanarischen Wolfsmilchgewächse Cardón bzw. Tabaiba eingerieben. So konnte eine Austrocknung des Körpers erreicht werden, der dann mit mehreren Schichten aus Tierfellen bedeckt wurde, um ihn auf der Glut zu räuchern.
Nachdem der Körper an Gewicht verloren hatte, wurde er mit Harz eingesalbt und in Felle gewickelt.
Es handelt sich um ein parasitäres Insekt, das von der Tunera (Opuntia) lebt und den Farbstoff Karmin produziert. Im 19. Jahrhundert füllten sich ' die Kanarischen Inseln mit Feigenkakteen, die aus Amerika eingeführt wurden. Dieser Umstand hat die lokale Wirtschaft verändert, denn die Versuche, das Insekt in den Plantagen zu verbreiten, hatten solchen Erfolg, dass der Koschenille-Handel 90% der Exporte des Archipels ausmachte.
Sein Höhepunkt endete mit dem Erscheinen des Anilins bzw. synthetischer Farbstoffe, die aus Ammoniak gewonnen werden.
Die Koschenille hat das Aussehen eines schwarz-rötlichen Korns, das mit einem weißen Pulver bedeckt ist. Die Insekten bedecken Lappen, die an den Spitzen der Agaven befestigt werden. Wenn sie eine Größe von etwa 8 Millimeter erreicht haben, werden sie mit einer Bürste eingesammelt und in der Sonne oder in Öfen getrocknet.
Das Endprodukt wird als Farbstoff bzw. natürliche Tinte benutzt z.B. In Joghurts (Farbstoff E-120), Paprikawurst, Bonbons, Textilien, Kosmetikprodukten und in der Pharmaindustrie.
Heutzutage zählt die Koschenille-Züchtung zum kanarischen Kunsthandwerk, sie wird fast nur noch ausschließlich auf der Insel Lanzarote betrieben.
Die kanarische Kiefer ist ein botanisches Wunder, von dem selbst Alexander von Humboldt noch wenig wusste, der sich auf der Durchreise nach Südamerika im Jahr 1799 sehr genau mit der Botanik der Insel beschäftigt hat.
Der Stamm wird schwarz, aber er brennt nicht, und ein halbes Jahr später schlagen die ersten Triebe wieder aus. Der Baum hat sich in Jahrtausenden dem Vulkanismus der Insel angepasst.
Ohne diese Bäume gäbe es auf Teneriffa kaum Wasser. Die Nadeln melken die Feuchtigkeit aus den Pasatwolken, die aufsteigen - 250 Liter pro Jahr und Baum. Das Wasser geben sie in den Boden ab, wo es zum Teil als Quellwasser oder in künstlich angelegten Stollen wieder zutage tritt.
Die Pflanzen, die in diesem Abschnitt gezeigt werden, konnten wir nicht bestimmen. Wenn jemand die eine oder andere Pflanze bestimmen kann, würden wir uns über ein Feedbach freuen: bitte ganz unten auf die blaue Zeile Hinweise, Unstimmigkeiten ... klicken und Kommentar absenden. Bitte Bildnummmer (hinter unbekannt) angeben.